Die Börse


Wie funktioniert die Börse

Aktienkurse werden von Menschen gemacht, von fehlbaren ebenso wie von solchen mit einem guten Händchen: Von Investmentbankern, Firmeninhabern, Fondsmanagern und den Privatanlegern - also von uns allen. Dies geschieht nicht zwingend auf Grund handfester, "fundamentaler" Informationen. Deswegen erscheint uns ja das Börsengeschehen manchmal völlig irrational. Da steigen die Kurse, weil alle etwas vom großen Kuchen abhaben wollen und Aktien kaufen, ohne dass die Unternehmen nennenswerte Profite vorweisen könnten. Da ist dann gerne von einer "Blase" die Rede, die irgendwann platzen muss, etwa die "Internetblase" im April 2000. Vorher haben aber doch einige Marktteilnehmer ordentliche Kurssteigerungen mitnehmen können. Den Aktienpreis bestimmt nicht allein der wirkliche Wert der Firma, messbar etwa an Unternehmensgewinnen, sondern vor allem die Nachfrage der Anleger. Wollen viele Aktionäre einen Teil von einem gepriesenen, vermeintlichen Wunderunternehmen, macht dies das einzelne Papier teuer, unter Umständen zu teuer - und dann lohnt sich trotz rosiger Aussichten ein Investment vorerst nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn man auf Kurssteigerungen abzielt. Umgekehrt kann auch die beste Firma von den Anlegern links liegen gelassen werden; dann bewegt sich der Kurs nicht und das Investment taugt gerade noch als Schlafmittel.

 

Der Erfolg an der Börse stellt sich demnach dann ein, wenn man frühzeitig und billig eine solche Aktie kauft, von der zu erwarten ist, dass viele andere Anleger sie auch haben wollen, egal zu welchem Preis. Bei den gefallenen Stars der New Economy, etwa die Multimedia-Agentur Pixelpark oder das Medienunternehmen EM.TV, konnten wir sehen, wie die Kurse erst unfassbar in den Himmel wuchsen um dann binnen kürzester Zeit in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Die Papiere hatten durchaus Charme, machten aber leider nur diejenigen Anleger reich, die rechtzeitig wieder verkauften. Darüber können sich die anderen nun zwar schwarz ärgern, anerkennen aber muss man, dass die Frühverkäufer wohl den richtigen Riecher hatten. Gerüchten, von Fantasien, von Visionen. Auch ist sie natürlich nich

 

Denn auch darauf kommt es an. Die Börse lebt von t frei von der allgemeinen Konjunktur und der Weltlage. Was ein Unternehmen heute leistet, ist Schnee von gestern - so viel ist seine Aktie sowieso schon wert, das ist, wie die Börsianer sagen, "kursmäßig schon enthalten". Deshalb verfolgen professionelle Anleger genau, was die Firmenchefs weiter vorhaben und ob lukrative Aufträge oder sensationelle Entdeckungen zu erwarten sind. Doch solche Erkenntnisse werden selbst von den Profis ganz unterschiedlich bewertet, weswegen die einen sagen "kaufen" und die anderen lieber "verkaufen". Weil das so ist, kommt ein Markt aber auch erst in Schwung. Davon lebt die Börse. Und der einzelne Anleger kann davon profitieren.